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1. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1861 - Münster : Coppenrath
81 zu Verdun geschlossen. Hier kam ein neuer Theilnngsvertrag glücklich zu Stande. Lothar behielt Italien, so weit es zur fränkischen Herrschaft gehörte, ferner Mittelsranken, d. i. den großen Länderstrich zwischen den beiden Reichen seiner Brüder, der sich auf dem linken Rheinufer von der Nordsee bis zum mittelländischen Meere aus- dehnt. Der nördliche Theil hievon wurde nach seinem Sohne Lothar Lothringen *) genannt. Den Kaisertitcl gab er nicht auf, obgleich er im Vertrage nicht anerkannt worden war. Karl der Kahle bekam Westfranken, d. i. alle frän- kischen Länder, welche jenseits des Rheins, westlich von Lothar's Reich lagen, nebst der spanischen Mark und einem Theile von Friesland. Ludwig der Deutsche erhielt Ostfranken, d. i. alle fränkischen Länder, welche diesseits des Rheins, östlich von Lo- thar's Reich lagen, mit Ausnahme von Friesland. Außerdem wurden ihm zugesprochen die slavischen Länder an der Elbe, Saale und dem Böhmer Walde, die aber noch in einem sehr zweifel- haften Abhängigkeitsverhültnisse zu dem Frankenreiche standen; und auf dem linken Rheinuser auch die Städte Mainz, Worml und Speier mit ihren Gebieten. Diese Theilung war der erste entscheidende Schritt zur Schei- dung der beiden sich entgegengesetzten Stammnaturen, der west- fränkischen und der ostfränkischen, oder der wälschen und der deutschen. Zwar sollte das Frankenreich ungeachtet dieser Theilung noch immer als ein'ganzes gelten; allein nur einmal, und zwar auf kurze Zeit, wurde es zu einem Ganzen wieder vereint, um dann völlig getrennt zu bleiben. Keines der drei Reiche erfrcuete sich einer dauernden Ruhe. Auch nach ihrer Ausgleichung suchten sich die drei Brüder fortwährend zu schaden. Empörung im Innern, und kriegerische Anfälle von Außen ver- mehrten das Unheil. *) Lotharii regnum, d. t. Lothar's Reich. Weiter'« Weltgesch. H, 17. Sufi. 6

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 450

1871 - Münster : Coppenrath
— 450 — Es war nunmehr sein Plan, mit dieser „Main-Armee" die Bayern unter dem Prinzen Karl, dem Groß-Oheim des jungen Königes, und das achte Bundesarmeecorps unter dem Prinzen Alexander von Hessen-Darmstadt über den Main zurückzudrängen. Und dieses gelang ihm auch und zwar mehr durch künstliche Manöver, als durch offene Schlachten. Die Bayern wurden in Folge einer großen Reihe kleiner Gefechte, wie bei Dermbach, bei Hammelburg, bei Kissiugen auf das linke Mainufer zurückgedrängt. Dann zog die Main-Armee durch den Spessart nach Aschaffen bürg. Hier kam es ant 14. Juli zu einem heißen Kampfe mit Oesterreichern, Kurhessen und Darmstädtern; Göben nahm die Stadt mit Sturm. Zwei Tage später hielt Falkenstein seinen Einzug in Frankfurt. Bald nach der Besetzung derselben wurde er zum Gouverneur von Böhmen ernannt, und Manteuffel erhielt den Oberbefehl über die Main-Armee. Diese durch die oldenburghanseatische Brigade und andere Trnppentheile verstärkt, zog nun in verschiedenen Richtungen theils durch den Odenwald, theils durch den Spessart und das Mainthal gen Würzburg, um so die feindlichen Hauptkräfte auf dem linken Mainufer besser auseinander zu halten. Bei Helrnstädt und Uettingen kam es zu Gefechten gegen die Bayern, bei Tauberbischofsheiin und Gersheim gegen die Würtemberger und Badenser. Am 27. Juli rückte die Main-Armee auf der ganzen Linie gegen Würzburg vor und eröffnete ihr Feuer gegeu die Feste Marienburg. Zu gleicher Zeit drang der Großherzog von Mecklenburg mit einem preußischen Reservecorps in raschen Zügen in Ober-Franken ein und nahm schon am 1. August Nürnberg. Da kam die Botschaft des Abschlusses des Nikolsburger Waffenstillstandes und machte dem Kriege auch hier ein Ende. Die Friedensverhandlungen mit diesen süddeutschen Staaten wurdeu in Berlin geführt und die Friedensschlüsse bald erledigt , zunächst mit Würtemberg und Baden, deren ersteres 8 Millionen Gulden Kriegskosten zahlt, Baden 6 Millionen; dann mit Bayern, welches 30 Millionen Gulden zahlt und

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 309

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 309 - Archologen (unter ihnen besonders verdient Professor Fabricius in Freiburg i. B.), den Zug der Grenzwehr und seine historische Entwicklung feststellte. Mit Ende des Jahres 1903 galten die Arbeiten im wesentlichen fr abgeschlossen, und die genannte Kommission wurde aufgelst. Die Ergebnisse der Forschung liegen vor in dem 7 Bnde umfassenden Werk der genannten Kommission Der obergermanisch-rtische Limes des Rmerreiches" 1895 ff. J. Der Limeszug. Die germanische Linie, die die Ostgrenze der rmischen Provinz Germania superior bildete (372 km), setzte rechtsrheinisch ein gegen-ber der linksrheinischen Einmndung des Mnxtbachesx) in den Rhein, (bei dem Orte Rheinbrohl oder Hnningen, zwischen Andernach und Linz); dann fhrte sie der die Abhnge des Westerwedes und des Taunus um die Wetterau bis zum Main. Wo der lim es den Main erreicht (bei Krotzenburg), setzt er aus; von hier aus bildete der Main die Grenze (bis Miltenberg). Jenseits des Main fhrt der Wall der den Odenwald zum Neckar. Hier setzte etwa bei Cannstatt die rtische Linie an, durch die die Nordgrenze der rmischen Provinz Raetia geschtzt wurde (178 km). Diese Linie zog sich in weitem Bogen nrdlich der Donau bis Kehlheim oder Hienheim (unweit Regensburg). Die Gesamtlnge dieser Befestigungslinie, die etwa um das Jahr 100 ausgebaut war, betrug 550 km. 2. Die Art der Befestigung. a) Ursprnglich bestand diese Sperre, die unter Domitian (8196) in Angriff genommen wurde, nur aus hlzernen, durch breite und tiefe Spitzgrben geschtzten Wachttrrnen (ca. 1000 sind jetzt festgestellt), die an der zwischen dem freien Germanien und dem Rmerreich fhrenden Grenzstrae errichtet waren. Spter wurde ihr unteres Stockwerk aus Stein erbaut und die ganze Anlage durch einen von Pallisaden eingefaten kleinen Hof eingeschlossen. gebube mit zweistckiger Galerie, und bic sog. Igeler-Sule, das ist ein Ehren-benkmal der Trierer Familie der Sekunbiner in Igel bei Trier. Dazu kommen noch viele sehr kostbare Mosaiken, namentlich der berhmte Mosaikboben in Nennig (40 km von Trier). Derselbe ist 15 m lang, 10 m breit mit 7 lebensvollen Darstellungen: als Hauptbilb ein Glabiatorenkampf, umgeben von 6 Me-baillons mit Gruppen von Tieren und Fechtern und 1 Mebaillon mit einem Orgelspieler und einem Hornblser. Die (Einzelfunbe sinb z. T. in Lokalmuseen (bebeutenbe in Frankfurt a. M, Wiesbaben, Saalburg), z. T. in den Hauptmuseen in Mainz und in Nrnberg (Germanisches Museum) untergebracht. der die Fortschritte der Rmerforschung berichten die seit 1904 jhrlich erscheinenben Berichte der die Fortschritte der rmisch-germanischen Forschung, im Auftrage der Rmisch-Germanischen Kommission des Archologischen Instituts", Frankfurt a. M. Joseph Baer u. Co. *) Der Name Vinxtbach (Fiensbach) geht zurck auf das Iat. Wort flnis; also Grenzbach zwischen Ober- und Untergermanien.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 311

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
311 5. Die Zerstrung des Limes. Dem wiederholten kraftvollen Andringen der Germanen gegenber erwies sich die Grenzsperre doch als zu schwach. Nach dem Untergange der Kaiser Alexander Severus und Julius Mamma in Mainz (235) wurden viele Kastelle von den Rmern aufgegeben, z. B. die Saalburg, wo der groe Mnzfund (550 Stck) bis auf Alexander Severus geht-Schlielich wurden unter Gallienus die ganzen Anlagen des Limes fr immer durch die Germanen zerstrt. der 260 hinaus lt sich sein Bestand nicht nachweisen. Jedenfalls war aber diese Grenzsperre fr die Germanen von dem grten Werte gewesen, weil sie so 2 Jahrhunderte lang an die Scholle gebunden, durch den Verkehr mit den Rmern po-litisch und kulturell erst heranreiften fr die ihnen von der Weltordnung bestimmte Aufgabe, das Erbe der antiken Kulturwelt anzutreten. *) Tv J Das Kaftell Saalburg bei Homburg v. d. V). (seit 1853). {. Zur Geschichte der Saalburg. Die Saalburg ist das bedeutendste Kastell, das durch die Aus-grabungen am Limes aufgedeckt ist (das grte ist Haltern bezw. Kessel-stadt in der Wetterau; die Saalburg kommt erst an 16. Stelle). Es ist wohl errichtet gegen die Chatten in Hessen und an der Lahn, welche durch fortwhrende Angriffe die Rmer im Besitze des eroberten Landes be-unruhigten. Die Zeit der Errichtung ist nicht nher zu bestimmen, da die Baureste aus dem 1., 2. und 3. Jahrhundert stammen. Einige Forscher hielten das Kastell fr das von Tacitus (ann. I, 56) erwhnte praesidium in monte Tauno, das Drusus im Jahre 11 v. Chr. anlegte und Ger-manikus erneuerte2), andere fr das von dem Geographen Ptolemus um 150 n. Chr.) zusammen mit Mattiacum (Wiesbaden) genannte Artaunon. Der Name Saalburg" begegnet uns zuerst 1747, obschon bereits aus dem 15. Jahrhundert Bezeichnungen wie Salne und Sahalgraben in jener Gegend festgestellt sind. Nach den Funden zu schlieen, ist das Kastell wohl in der Zeit des Kaisers Claudius Gothicus (268-270) von den strmenden Alemannen vollstndig zerstrt worden. der seine Trmmer breitete sich schtzend der Heidewald aus. Im Mittelalter bot die berwachsene Trmmersttte den Bewohnern 1) (Ein treues Spiegelbild des rmischen Einflusses auf die Kultur der Ger-manen ergibt sich aus einer Gruppierung der alten Lehnwrter (vgl. F. Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnwortes". Halle 1895). , ^ ^ 2) Neuerdings glaubt (E. Schulze (Die rmischen Grenzanlagen m Deutsch-land und das Limeskastell Saalburg, Gtersloh 1903), day das praesidium in monte Tauno des Tacitus zu erkennen sei in der Erdschanze auf dem Kapellen-berge bei Hofheim. Dem stimmt F. Eramer zu (Monatsschr. f. hh. Schulen Iii, S. 626).

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 374

1875 - Münster : Coppenrath
— 374 — „Main Armee" die Bayern unter dem Prinzen Karl, dem Groß-Oheim des jungen Königes, und das achte Bundesarmeecorps unter dem Prinzen Alexander von Heffen-Darmstadt über den Main zurückzudrängen. Und dieses gelang ihm auch und zwar mehr durch künstliche Manöver, als durch offene Schlachten. Die Bayern wurden in Folge einer großen Reihe kleiner Gefechte, wie beidermbach, beih ammelburg, beikissin-g e n auf das linke Mainufer zurückgedrängt. Dann zog die Main-Ar-mee durch den Spessart nach Aschaffenburg. Hier kam es am 14. Juli zu einem heißen Kampfe mit Oesterreichern, Kurhessen und Darmstädtern; Göben nahm die Stadt mit Sturm. Zwei Tage später hielt Falkenstein seinen Einzug in Frankfurt. Bald nach der Besetzung derselben wurde er zum Gouverneur von Böhmen ernannt, und Manteuffel erhielt den Oberbefehl über die Main-Armee. Diese durch die oldenburg-hanseatische Brigade und andere Truppentheile verstärkt, zog nun in verschiedenen Richtungen theils durch den Odenwald, theils durch den Spessart und das Mainthal gen Würzburg, um so die feindlichen Hauptkräfte auf dem linken Mainufer besser auseinander zu halten. Bei Helmstädt und Uettingen kam es zu Gefechten gegen die Bayern, bei Tauberbischofsheim und Gerxheim gegen die Würtemberger und Badenser. Am 27. Juli rückte die Main-Armee auf der ganzen Linie gegen Würzburg vor und eröffnete ihr Feuer gegen die Feste Marienburg. Zu gleicher Zeit drang der Großherzog von Mecklenburg mit einem preußischen Reservecorps in raschen Zügen in Ober-Franken ein und nahm schon am 1. August Nürnberg. Da kam die Botschaft des Abschlusses des Nickolsburger Waffenstillstandes und machte dem Kriege auch hier ein Ende. Die Friedensverhandlungen mit diesen süddeutschen Staaten wurden in Berlin geführt und die Friedensschlüsse bald erledigt, zunächst mit Würtemberg und Baden, deren ersteres 8 Millionen Gulden Kriegeskosten zahlt, Baden 6 Millionen; dann mit Bayern, welches 30 Millionen Gulden zahlt und einige Aemter zur Abrundung Preußens abtritt; zuletzt mit Darmstadt, welches 3 Millionen Gulden zahlt, die Landgrafschaft Homburg nebst Meisenheim und einem Theile von Oberhessen, sowie das ausschließliche Besatzungsrecht der bisherigen Bundesfestung Mainz Preußen überläßt, während es mit seiner Provinz Ober-hessen in den militärischen und politischen Verband des norddeutschen Bundes tritt. Durch die Einverleibung von Schweswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. nebst den in jenen Friedensschlüffen ab-

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 12

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 12 — heftiger vordringenden Germanen begann hier Domitian (81—96 n. Chr.) mit der Anlage eines Grenzwalles (Limes), der teils aus einem Erdwall und Graben, teils aus einer Mauer bestand, durch Wacht-häuser und Standlager geschützt war und das sogenannte „Zehntland"') begrenzte. Der Grenzwall begann bei Rheinbrohl (nördlich von Neuwied), lief über den Westerwald und Taunus nach Lorch in Württemberg und endigte bei Kehlheim a. b. Donau?) Einfluh der Römer auf deutsche Gesittung und Bildung. Die Berührung mit den Römern übte auf Gesittung und Bildung der Deutschen einen großen Einfluß aus. Bei den römischen Standlagern an der Donau, am Rhein und seinen Nebenflüssen ließen sich die ausgedienten römischen Soldaten als Ansiedler nieder, Kaufleute schlossen sich ihnen an, und bald war der Grund für ein neues Gemeinwesen geschaffen. Prächtige Bauwerke wurden ausgeführt, Wasserleitungen angelegt, Bäder errichtet und der Handel mit den umherwohnenden Völkern eröffnet. So entstanden in Süddeutschland Wien, Augsburg und Regensburg, am Rhein Straßburg, Speier, Worms, Mainz, Co b lenz, Bonn, Eöln und Xanten, an der Mosel Trier'') und im Innern des Landes Aachen. Auf den römischen Heerstraßen, die nach allen Gegenden führten und bald mit freundlichen Landhäusern geschmückt waren, zog der römische Kaufmann und brachte den Deutschen Haus- und Ackergeräte, Waffen, Kleiderstoffe, Schmuckfachen aller Art und die Kenntnis des Steinbaues. Die Deutschen boten hierfür Pferde und Rinder, Spargel und Rettiche und die schmackhaftesten Fische ihrer Flüsse. Mit Bernstein und dem rötlichen Haar deutscher Frauen wurde ein lebhafter Handel getrieben. Im Lande war der Handel ein Tauschhandel, an den Grenzen lernten die Deutschen die römischen Münzen kennen. Auch die Bodenschätze Deutschlands suchte man zu heben; nach Metallen wurde fleißig geschürft, an den heißen Quellen zu Aachen und Wiesbaden wurden Bäder eingerichtet. Der Boden gab guten Ton für Haus- und Küchengeräte, die in trefflicher Ausführung in großen Massen hergestellt wurden. Von den Römern lernten die seßhaft ge- *) Die Bezeichnung rührt daher, weil die bort wohnenden Deutschen bett Zehnten von dem Ertrage ihrer Äcker geben mußten. 2) Lage und Beschaffenheit des Grenzwalles finb heute größtenteils festgestellt, und eines seiner Kastelle, die Saalburg bei Homburg, ist roieber aufgebaut. Die gemachten Funbs werben in dem Prätorium, dem Neichslimes-mufeum auf der Saalburg, aufbewahrt, zu dem Kaiser Wilhelm Ii. im Jahrs 1900 den ©ritnb legte. 3) Die Porta nigra (= schwarzes Tor) in Trier.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 36

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 36 — Um den Handel zu heben, wurden Wege verbessert, Brücken geschlagen und Flüsse schiffbar gemacht. Karl versuchte auch, die Altmühl mit dem Main und somit die Donau mit dem Rhein durch einen Kanal zu verbinden. (Vergl. Ludwigskanal.) Der Binnenhandel war noch sehr gering. An Sonn- und Feiertagen, wenn bei den Kirchen und Klöstern viel Volk zusammenströmte, erschienen auch die Händler mit ihren Waren; so entstanden Märkte, die von friesischen, griechischen, sarazenischen und jüdischen Kaufleuten besucht wurden.. Mit derzeit gründeten die Franken auch Niederlassungen in fremden Ländern und schickten die Erzeugnisse des heimischen Gewerbe-fleißes nach Konstantinopel, Syrien und Bagdad. Karl ordnete an, daß beim Handel gleiche Maße und Gewichte benutztwürden; auch für einheitliche Münzen hat er ^ gesorgt. Der Dom (Münster) zu Aachen in seiner jetzigen Gestatt. c) Fürsorge für Christentum und Bildung. In die neu erworbenen heidnischen Länder wurden Glaubensboten gesandt; Kirchen und Klöster wurden erbaut und neue Bistümer errichtet und zwar Münster und Osnabrück in Westfalen, Paderborn und Minden in Engern, Hildesheim und Halber stadt in Ostfalen, Bremen und Verden in Nordalbingen. Einen Teil der hl. Schrift ließ Karl ins Deutsche übersetzen, und den Geistlichen befahl er, in deutscher Sprache zu predigen; er untersagte ihnen alles, was sich mit der Würde ihres heiligen Berufes nicht vereinigen ließ, so die Aus-

8. Das Altertum - S. 234

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
234 Anfnge der Vlkerwanderung. Gleich beim Eintritt der Ger-matten in die Geschichte treffen wir sie auf der Wanderung, als im 2. Iahrh. vor Chr. Marius im Kampfe mit den keltisch-germanischen Scharen der Kimbern und Teutonen die germanische Einwanderung frs erste zum Stocken brachte. Fnfzig Jahre spter zog Csar aus demselben Grunde zweimal der den Rhein, und als er Gallten" verlie, galt der Rhein als Grenze zwischen Rmern und Germanen. In Wirklichkeit fcthert die Germanen den Strom nicht als Grenze an, und die rmischen Kaiser muten tmmer wieder ihre Feldherrn zur Sicherung der Rhetn-und Donangrenze entsenden. Erst als unter Domitian an der Lahn und Der Limes, am Taunus mit dem Bau des Limes begonnen wurde, der nach seiner Vollendung unter Hadrian das rechtsrheinische Gebiet von Rheinbrohl bis Kehlheim bei Regensburg als rmisches Zehntland von dem brigen Deutschland abschlo, wurden die Westgermanen fr ein Jahrhundert an der weiteren Ausdehnung nach Westen gehindert und gezwungen, zu grerer Sehaftigkeit berzugehen. Der rmische Pfahlgraben, dessen nhere Erforschung sich die Reichs-limeskommission zur Aufgabe gestellt hat, zog sich von Rheinbrohl der Ems, den Taunus entlang bis Lorch. Hier fetzte sich in rechtem Winkel der Donanltmes an, der bei Kehlheim unweit der Altmhlmndung endete. Arn Rhein war der Limes ein Erbwall mit vorliegenbem Graben, bessett Reste sich in den Wlbern bis heute noch erhalten haben. An der Donau waren die Wachttrme durch Steinschttnngen miteinander verbunden, die im Volksmunde noch den Namen Teufelsmauer führen. Hinter dem Pfahlgraben x) lagen grere und kleinere Kastelle, die ursprnglich aus Holz und spter aus Stein erbaut und zur Be-Herbergung der Hilfstruppeu bestimmt waren. Eins dieser rmischen Standlager, die Saalburg bei Homburg v. d. H., ist nach den ursprng-Itchett Plnen wieder aufgebaut. Auf der Saalburg werden im Limes-mufentn intereffante Funde aus der Rmerzeit ausbewahrt. Aber gerade die durch den Limes hervorgerufene grere Sehaftigkeit fhrte schlielich zu einem neuen Vorsto gegen den Grenzwall. Die unzureichende Feldgraswirtschast hatte ja nicht einmal zur Zeit der Wanderungen, vorgeschichtlichen Wanderungen den Lebensbedarf der Germanen zu decken vermocht, und da infolge der langen Friedenszeit die Volkszahl bedeutend gestiegen war, so wuten die Germanen keinen andern Ausweg, als *) Erinnerungen an den Limes haben sich in verschiedenen Ortsnamen lngs des Grabens erhalten, so in Pfahldorf, Pfahlheim, Pfahlbronn, Pfahl-dach, Pohl, Dambach, Walldrn, Wallstadt. Damm.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 77

1894 - Münster : Aschendorff
— 77 — 22. Die Erwerbung bei1 M>uk Brandenburg durch die Hohenzoüeni. Das machtvolle Geschlecht, das seit ungefähr einem halben Jahrtausend die Geschicke des Kurfürstentums Brandenburg und des Königreichs Preußen geleitet hat und dessen jüngste Sprossen heute über das mächtigste Land Europas herrschen, hat seinen Stammsitz in der Burg Höh euzollern. Diese Burg, die von dem kunstsinnigen Könige Friedrich Wilhelm Iv. in ihrem alten Glanze wiederhergestellt worden ist, liegt auf einem steilen Bergkegel in der schwäbischen Alb in der Nähe der Stadt Hechiugeu. Die Grafen von Zollern, wie sie anfangs hießen, zeichneten sich schon im elften Jahrhundert durch ihre Macht und ihr Ansehen vor den anderen adeligen Geschlechtern Schwabens aus. Um das Jahr 1200 erhielt ein Graf von Zollern das Amt eines Burg- grafen von Nürnberg. Als solcher hatte er im Namen des Kaisers die Gerichtsbarkeit über die fränkischen Gebiete zwischen Main und Donau auszuüben und im Kriege den Oberbefehl über die aus diesem Gebiete ausziehenden Mannschaften zu führen. Nach und nach kam ein großer Teil dieses Gebietes in den erblichen Besitz der Grafen von Zollern. Nach den beiden getrennten Teilen des zollerischen Hausbesitzes in Franken und Schwaben teilte sich das Geschlecht in zwei Linien, die fränkische und die schwäbische. Aus der fränkischen Linie stammt das jetzige deutsche Kaiserhaus. Der schwäbischen Linie gehören die Fürsten von Hohenzollern an, die bis zum Jahre 1849 als selbständige Fürsten regierten und erst in diesem Jahre ihr Gebiet freiwillig an Preußen abtraten; ein Bruder des jetzigen ^ur-steu von Hohenzollern ist der König Karl von Rumänien, der im Jahre 1860 die Herrschaft über dieses Land erwarb. Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg hatte sich um den Kaiser Sigismund große Verdienste erworben. Der Kaiser belohnte ihn für diese seine Verdienste dadurch, daß er ihm im Jahre 1411 die erbliche H a u p t ma n ns ch aft in Brandenburg übertrug. Das Land befand sich damals in einem wenig erfreulichen Zustande. Die letzten Herrscher ans dem bairischen und dem luxemburgischen Hause — aus diesem stammte Kaiser Sigismund — hatten sich um die Mark wenig bekümmert. Aus den Burgen hauste ein trotziger Raubadel, der Wege und Straßen unsicher machte; Handel und Gewerbe lagen gänzlich darnieder; die Bürger und Bauern seufzten schwer unter dem Drucke der Abgaben und sonstigen Lasten. Die Wahl des Burggrafen behagte den märkischen Adelsgeschlechtern wenig; denn sie fürchteten, daß er ihren Räubereien und Be-

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 6

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
6 Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. Höhen. Es ist das rechte Heim des weinfröhlichen Fran fert, der hier seit zwei Jahrtausenden baust und seiner- seits dieser gottgesegneten Talnng den Stempel seiner energischen Schaffenslust ausgeprägt hat. Doch dieselben Nheinfranken wohnen auch auf den Hochflächen zur Seit'.' von Rhein, Mosel und Lahn; indessen wie zurück- geblieben, wie weltabgeschieden und arm, wo der naß- kalte Fels- oder Tonboden der Eifel, des Hunsrncks, des Westerwaldes, über den der Nordwest Regenschauer und Schneewehen treibt, die Aussaat so kümmerlich lohnt! Ostwärts folgt das hessische Bergland, das seit alters ein fleißiges, tapferes Bauernvolk ernährt, ohne Stein kohlen- und Erzschätze im grellen Gegensatz zum Rhein- land bis ins 13. Jahrhundert völlig der Städte ent behrte, auf seinen anmutigen, aussichtsreichen Basalt- knppen, wie dem Petersberg bei Fulda, der Milseburg, dein Kreuzberg der Rhön, aber alte Andachtsstätten besitzt zum Beleg des nur scheinbar barocken Satzes: „Basalt macht Tromm." Wo in den noch weiter östlichen Gliedern unseres Mittelgebirgsraumes, dem thüringischen, dein sächsischen, dem schlesischen, für den Ackerbau gut geeigneter Niede- rungsbodeu rauhern Höhen benachbart liegt, da meldet meistens schon das Fichtengrün der letztern und die falbe Flur mit den langgezogenen Rechtecken der Äcker zu ihreu Füßen, wie die 'Bodenerhebung die Beschäf- tigung der Menschen regelt. Besonders schön aber kann man ebendort bei den Bergbewohnern die Wahrbeit d?s Satzes kennen lernen: „Not ist die Mutter der Künste!" Läge da fetteres Erdreich, das die Waldrodung zum Feldbau lohnte, und wäre der Winter dort nicht zu lang und zu rauh, so würden die armen Leute auf dem Harz, dem Erzgebirge nicht so emsig in den lichtlosen Erden- schoß eingedrungen sein, um mit Lebensgefahr Metall- ädern anzuschlagen in immer höher gesteigerter Kunst, wodurch diese Gebirge zu Musterschulen des Berg- und Hüttenwesens für die ganze Welt geworden sind; es
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